Deutsche Rollstuhlrugby-Nationalmannschaft fährt zur WM

(DBS, 27.04.2025) Die deutsche Rollstuhlrugby-Nationalmannschaft hat bei der Europameisterschaft in Den Haag knapp eine Medaille verpasst und sich zum dritten Mal in Folge mit dem undankbaren vierten Platz begnügen müssen. Im kleinen Finale unterlag das Team von Cheftrainer Christoph Werner Großbritannien mit 48:59. Immerhin: Schon der Einzug ins Halbfinale bedeutete die direkte Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2026 in São Paulo.

„Das war heute nicht unser Tag. Der Gegner war super eingestellt und wir haben einfach zu viele einfache Fehler gemacht“, konstatierte Kapitän Florian Bongard.

Im Spiel um Bronze entwickelte sich zunächst der erwartete Schlagabtausch. Bis zum 11:11 blieb die Partie völlig offen, kein Team konnte sich absetzen. Erst zum Ende des ersten Viertels verschafften sich die Briten einen kleinen Vorsprung, den sie bis zur Halbzeit auf 27:22 ausbauten. Deutschland hielt kämpferisch dagegen, fand aber trotz großer Moral nicht mehr zurück ins Spiel.
Nach der Pause das gleiche Bild: Während Deutschland weiterhin alles versuchte, führten kleine Fehler im Spielaufbau und eine starke britische Defensive dazu, dass der Rückstand stetig wuchs. Am Ende stand eine deutliche Niederlage.

„Die Niederlage ist schon bitter, wir hätten die Medaille endlich gerne gewonnen, aber jetzt müssen wir schauen, dass wir bei der WM wieder angreifen“, sagte Bongard.

Denn: Schon in der Vorrunde hatte die Werner-Auswahl mit zwei souveränen Siegen über Schweden und Gastgeber Niederlande die Weichen für die WM-Qualifikation gestellt. In São Paulo bekommt das Team nun die nächste Chance, sich auf der großen Bühne zu beweisen – das Warten auf das erste Edelmetall seit 16 Jahren geht unterdessen weiter.

 

 

Jens Sauerbier (l.) und Steffen Wecke

Foto: Nadine Bieneck