Zwei volle DM-Medaillensätze plus nochmal ein Gold für Sachsen-Anhalts Para Kanuten
(DKV/BSSA, 15.08.2021) Dreimal Gold, sowie jeweils zweimal Silber und Bronze lautet die Ausbeute der Para Kanut*innen aus Sachsen-Anhalt, die sich am Freitag und Samstag der nationalen Konkurrenz bei den Deutschen Meisterschaften in Hamburg stellten.
Paralympics-Starterin Anja Adler vom SV Halle holte in ihrer Kajak-Startklasse (KL2) mit Bestzeit souverän Gold im Einzel über 200 Meter. „Es war ein gutes Rennen und ich habe gelernt, dass in der Beschleunigungsphase nach längerem Warten auf den Start noch Potential ist. Wind und Wellen haben uns zugesetzt und dann eine gute Zeit, das war vor Tokio genau richtig“, kommentierte sie ihr DM-Rennen.
Ivo Kilian vom HKC 54 fuhr sowohl im Kajal (KL2) als auch mit dem Auslegerboot Váa (VL3) in seinen Startklassen Gold ein. Silber für Sachsen-Anhalt holten in ihren Startkassen Johanna Pflügner (KL1/HKC 54) und Maik Polte (VL3/SV Halle). Für das bronzene Edelmetall sorgten Ramona Hoppe (KL1/HKC 54) und Kai-Uwe Brachmann (KL3/SV Halle).
Die Mitglieder der Para-Kanu-Nationalmannschaft, für unser Bundesland Anja Adler, nutzten die Rennen für die Vorbereitung auf die Paralympics im Rahmen eines Trainingslagers in Hamburg. „Die Sportler fahren die Rennen als Belastungstest”, sagte Bundestrainer André Brendel im Vorfeld der DM. Zwei Tage nach der Regatta geht es für die Nationalmannschaft am 17. August nach Japan. Dort findet ein abschließendes Trainingslager in Naka statt, bevor die Mannschaft zu den Paralympics nach Tokio weiterreist.
In einer völlig neuen Wettkampfform der Para Kanuten nutzte das volle Starterfeld erstmalig die Chance beim Verfolgungsrennen. Dort traten alle Aktiven nacheinander auf vorherigen Weltbestzeiten basierenden Startabständen an. Diejenigen mit den höchsten Einschränkungen starteten also zuerst. Es war eine gelungene Premiere, die viel Potential für die Zukunft bietet, insbesondere um, Zuschauern zu zeigen, wie toll Para Kanu ist. Anja Adler kam mit Bestzeit über die 200 Metern als Fünfte und mit nur vier Hundertstel Abstand auf Platz vier ins Ziel, Ivo Kilian belegte Rang sieben. Die gelungene Premiere gilt es im Detail zu verfeinern, um zu künftig noch besser chancengleich realistischere Ergebnisse präsentieren zu können.
Neben den Einer- und Verfolgungsrennen wurden wieder die Rennen im Mix-Zweier ausgetragen. Dort starten Para-Kanut*innen in gemischten Teams. Gold im Vàa-Zweier erkämpften Ivo Kilian und seine Frau Stefanie, die beste Platzierung auf Rang vier im Kajak-Zweier erzielte Elisa Döbold vom HKC 54, die keinen Geringeren als Tom Kierey vom Berliner Kanu Club Borussia als Partner im Boot hatte. Ihre Teamkolleg*innen rangierten sich auf den nachfolgenden Plätzen ein.
Anja Adler (vorn) mit dem Präsidenten des Deutschen Kanuverbandes Thomas Konietzko und Liam, Sohn von Edina Müller, sowie ihren SV Halle-Teamkollegen Kai-Uwe Bachmann und Maik Polte. (hinten v. l.)
Foto: Egbert Gadde