Der Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Sachsen-Anhalt e. V. (BSSA) startete am 5. September 2018 in Halle sein neues Rehabilitationssport-Projekt „Kids Aktiv – Rehasport für Kinder und Jugendliche“. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit den Sozialpädiatrischen Zentren Halle und Magdeburg umgesetzt und hat eine Laufzeit von zwei Jahren.
10 Vereine des BSSA haben sich für die Projektteilnahme eingeschrieben.
- Verein für Sporttherapie und Behindertensport 1980 Magdeburg e. V.
- Universitätssportverein Halle e. V.
- Rehabilitations- Präventions- und Gesundheitssportverein Halle e. V.
- Polizeisportverein 90 Dessau-Anhalt e. V.
- Rehabilitations- und Blinden- & Sehbehinderten Sportverein e. V. (Landkreis Anhalt-Bitterfeld)
- Physiolife e. V. (Landkreis Anhalt-Bitterfeld)
- Präventions- und Rehasportverein Oebisfelde e. V. (Bördekreis)
- Reha- und Präventionssportverein Balance e. V. (Landkreis Harz)
- Franklin-Methode & Reha-Sportverein Harz e. V.
- Handball- und Turnverein 1861 Halberstadt e. V. (Landkreis Harz)
Ziel der gemeinsamen Arbeit ist es, speziell für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen Rehabilitations-Sportgruppen aufzubauen. Im Focus stehen orthopädische Erkrankungen, Diabetes mellitus, Lungenerkrankungen (z. B. Asthma Bronchiale), geistige Behinderungen, ADHS, Adipositas und neurologische Erkrankungen. Im Rahmen des Projekts erhalten die Übungsleiter indikationsspezifische Fortbildungen z. B. in den Sozialpädiatrischen Zentren in Halle und Magdeburg sowie in Kliniken. Auf der Basis der erworbenen Kenntnisse bei Arzt- und Therapeutenvorträgen und Hospitationen ist es ein weiteres Ziel des Projekts, nachhaltige Sportangebote in Form von Kinder-Sportgruppen aufzubauen.
Zum Projetauftakt gab die Chefärztin, Frau Dr. med. Christiane Fritzsch, einen Einblick in die Arbeit des Sozialpädiatrischen Zentrums am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale). Die Referentin für Rehasport des BSSA und Projektleiterin, Doreen Seiffert, stellte den Teilnehmern den zweijährigen Projektplan vor und gab Informationen zu den Möglichkeiten der Förderung. Jörg Möbius, Leiter des Regionalzentrums Nord und Geschäftsführer des VSB 1980 e. V., zeigte den Teilnehmern am Bespiel seines Vereins Möglichkeiten auf, wie RehaSport-Angebote für Kinder im Verein umgesetzt werden können. Einen Einblick in die Vielfalt der praktischen Übungen zur Förderung der koordinativen Fähigkeiten bei Kindern und Jugendlichen erhielten die Teilnehmer von Christiane Greiner-Maneke (Vorsitzende des Vereins „Franklin-Methode und Reha-Sport-Verein Harz e. V.“)
In der Kindheit und Jugend werden wichtige Weichen für das spätere Leben gestellt. Behinderungen oder chronische Erkrankungen können in dieser frühen Lebensphase bereits zu vielfältigen Teilhabeeinschränkungen führen und sowohl die aktuelle als auch spätere Lebenssituation wesentlich beeinträchtigen. Eine frühzeitig, gezielte Versorgung betroffener Kinder und Jugendlicher ist daher von fundamentaler Bedeutung.
Der Rehabilitationssport für Kinder und Jugendliche bietet den Rahmen für ein individuell auf die Bedürfnisse abgestimmtes Sportangebot und stellt einen niedrigschwelligen Schritt zur Förderung eines aktiven Lebensstils dar. Ziel ist die Förderung der motorischen und geistigen Entwicklung, die Stärkung des Selbstwertgefühls der Kinder und Jugendlichen sowie die Schaffung bestmöglicher Voraussetzungen für den Alltag, für die Schule und den späteren Beruf. Rehabilitationssport nach § 64 SGB IX bietet dafür einen Lösungsansatz.
Die angestrebte Fortsetzung der sportlichen Betätigung im Rahmen der Mitgliedschaft in einem Sportverein, auch nach Absolvieren der ärztlichen Verordnung, macht in besonderem Maße die Nachhaltigkeit des Projektes aus.
Engagiert für das Projekt Kids Aktiv: Doreen Seiffert, Silke Gebhardt, Andrea Holz (v. l.) und Übungsleiter aus Projektvereinen
Bildautor: pandamedien