Hier am Beispiel des VSB 1980 Magdeburg e. V., Trägerverein des BSSA

Artikel von Tina Heinz

Übersichtlich ist die Situation auf dem Sportplatz. An drei Stationen – eine am westlichen Ende und zwei an den östlichen Ecken des Spielfelds – tummeln sich Menschen in kleinen Gruppen und gehen unter Anweisung von Übungsleitern sportlichen Aktivitäten nach. Selbstverständlich werden dabei die Abstandsregeln und die geltenden Hygienebestimmungen beachtet. Schließlich gibt es einen bekannten Grund, weshalb das Leben des Vereins für Sporttherapie und Behindertensport 1980 Magdeburg wochenlang stillstand: das Corona-Virus.

Zwar haben sich die Verantwortlichen des VSB 1980 große Mühe gegeben, den sportlichen Ausfall im Vereinsheim in Stadtfeld West und im Offenen Treff Nordwest zu kompensieren. So wurden in regelmäßigen Abständen Videos online bereitgestellt, um die Mitglieder zu Hause zu sportlichen Übungen zu motivieren. Und die Aktion sei auch sehr gut angenommen worden, wie VSB-Geschäftsführer Jörg Möbius bestätigt. „Aber an der frischen Luft und gemeinsam mit bekannten Gesichtern macht es doch viel mehr Spaß“, gibt eine Teilnehmerin zu bedenken, bevor sie den Sportplatz verlässt, den der USC Magdeburg für den Verein für Sporttherapie und Behindertensport zur Verfügung stellt.

Als bekanntgegeben wurde, dass der Sportbetrieb im Freien unter bestimmten Voraussetzungen wieder möglich sein soll, haben die VSB-Verantwortlichen sogleich ein Konzept erarbeitet, das genehmigt wurde und seit 18. Mai umgesetzt wird. „Wir haben hier auf dem Sportplatz drei Stationen aufgebaut und Bereiche auf der Rasenfläche markiert, damit die Teilnehmer ausreichend Abstand einhalten. So kann in kleinen Gruppen Sport gemacht werden – ohne Kontakt“, schildert Jörg Möbius. „An jeder Station haben wir zudem einen Pavillon aufgebaut, wo Jacken und Taschen abgelegt werden können, da die Umkleidekabinen gesperrt bleiben müssen.“ Nach jeder Sporteinheit desinfizieren die Übungsleiter die genutzten Sportgeräte – hauptsächlich Bälle, Stangen und andere Utensilien, die eine glatte Oberfläche haben und daher leicht zu desinfizieren sind.

120 Gruppen treffen sich wöchentlich zum Reha- und Präventionssport. „Wir haben alle mit unserem Konzept bedacht. Von Pilates- bis Rheuma-, von Schulter- bis Rückengruppen. Lediglich die Risikogruppen mit Atemwegs- und Herzerkrankungen mussten wir außen vor lassen. Für sie erarbeiten wir ein gesondertes Konzept. Mannschaftssportarten und Schwimmen sind natürlich auch weiterhin nicht möglich“, erklärt der Geschäftsführer. Damit am Zugang zum Sportplatz kein Stau entsteht, beginnen die Kurse im 20-Minuten-Takt an den unterschiedlichen Stationen. Sie dauern jeweils 45 Minuten, um anschließend ausreichend Zeit zum Desinfizieren der Geräte zu haben, bevor die nächste Gruppe eintrifft.

„Dass wir an unseren Standorten im Offenen Treff und hier in der Großen Diesdorfer Straße wieder Sport treiben können, ist mit großem Aufwand verbunden. Es gibt so viel zu beachten“, sagt Jörg Möbius. „Aber der Aufwand lohnt sich und wir sind alle froh, dass es endlich weitergeht.“

Endlich darf beim VSB 1980 wieder Sport gemacht werden, wenn auch mit Abstand und unter bestimmten Auflagen

Bildautor: Tina Heinz