Platz drei bei Qualifikationsturnier in Neuseeland

(DBS/BSSA,25.03.2024) Die deutsche Rollstuhlrugby-Nationalmannschaft hat sich gestern beim paralympischen Qualifikationsturnier im neuseeländischen Wellington den letzten Startplatz für die Sommerspiele in Paris gesichert und darf erstmals seit 2008 wieder an den Paralympics teilnehmen. Im Spiel um Platz drei besiegte das Team von Cheftrainer Christoph Werner, dem mit Jens Sauerbier und Steffen Wecke zwei Sportler aus Sachsen-Anhalt angehören, Brasilien mit 62:50 und buchte neben Weltmeister Australien und Kanada die Reise in Frankreichs Hauptstadt.

Das deutsche Nationalteam legte einen sehr guten Turnierstart hin, bezwang Kolumbien und erzielte den Pflichtsieg gegen die Schweiz. Es folgte das erwartet schwere Spiel gegen den Weltmeister Australien. Zur Halbzeit lag Deutschland mit nur vier Treffern zurück. Trainer Werner ließ dann alle aus seinem Team spielen. Ähnlich gestaltetet sich das Match gegen Kanada.

„Diese beiden Spiele haben dennoch gezeigt, dass wir bei den Top-Nationen gut mithalten können. Das ist sehr ermutigend, gerade nun mit dem Paris-Ticket in der Hand“, freute sich Jens Sauerbier, der gemeinsam mit Steffen Wecke (beide SV Eiche 05 Biederitz) im deutschen Aufgebot in Neuseeland spielte.

Im Spiel um Turnierplatz drei mit der letzten Chance für Paris musste Deutschland gegen die Überraschungsmannschaft aus Brasilien antreten. In diesem alles entscheidenden Duell tat man sich schwer und Brasilien zog im ersten Viertel auf drei Tore davon. In den Schlusssekunden des ersten Abschnitts kämpfte sich das deutsche Team um Marco Herbst, Josco Wilke, Steffen Wecke und Britta Kripke immerhin wieder auf 16:17 heran und ging im zweiten Viertel beim 26:25 erstmals in Führung. Mit 32:30 ging es in die Pause – es war ein echter Krimi. Der Cheftrainer stellte das Team etwas um und gab taktische Anpassungen aus. Im dritten Viertel schwanden dann die brasilianischen Kräfte, die deutsche Defensive stellte sich besser auf das Angriffsspiel der Südamerikaner ein und die Werner-Auswahl kombinierte sich immer wieder ganz stark zu Toren, sodass sie auf 49:40 davonzog. Im Schlussviertel konnte Christoph Werner sogar alle Spielerinnen und Spieler noch einwechseln, am Spielausgang änderte sich nichts: 62:50 – Deutschland fährt erstmals seit 2008 wieder zu den Paralympics.

„Wir sind alle unglaublich froh. Toll war auch die Unterstützung, die wir erfuhren. Die halbe deutsche Botschaft, voran Botschafterin Nicole Menzenbach, war in der Halle und unzählige Nachrichten aus der Heimat erreichten uns über die Handys“, berichtete Sauerbier.

Deutschland ist wie Gastgeber und Europameister Frankreich, Paralympics-Sieger Großbritannien, der EM-Dritte Dänemark, Asienmeister Japan und die USA als Gewinner der Parapanamerikanischen Spiele sowie Weltmeister Australien und Kanada als achtes Team in Paris dabei.
Das könnte auch den anderen Mannschaftssportarten im Team D Paralympics Aufschwung geben. Im April spielen beide Rollstuhlbasketball-Teams und die Sitzvolleyball-Frauen um die Paralympics-Qualifikation – die Rollstuhlrugby-Nationalmannschaft hat vorgemacht, wie es geht.

Turnier-Ergebnisse der deutschen Nationalmannschaft:

Germany – Kolumbien: 58:51
Schweiz – Germany: 50:57
Australien – Germany: 60:43
Kanada – Germany: 58:41
Brasilien – Germany: 50:62

 

 

Deutsche Nationalmannschaft Rollstuhlrugby qualifiziert sich für die Paralympics Paris 2024

Foto: Chérie Harris